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Channel: DH-Zentren – Digitale Geschichtswissenschaft
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[Praxislabor] Digitale Quellenkritik: Ein neues Kapitel

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Jonathan D. Geiger, Aline Deicke, Marina Lemaire, Stefan Schmunk

Insbesondere in den historisch forschenden Fachdisziplinen spielen Quellen eine zentrale Rolle. Quellen können allerdings subjektiv, fehlerhaft, verfälscht oder auch nur in Teilen erhalten sein. Die wesentliche Funktion der Methode der Quellenkritik besteht darin, Quellen auf eine konkrete historische Fragestellung hin zu analysieren, ihre Aussagekraft zu beurteilen und für die Forschung nutzbar zu machen. Mit der Digitalisierung eröffnen sich für die historisch forschenden Wissenschaften neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Da es keine eindeutige Abbildung “analoger” zu “digitalen” Quellen gibt, das Digitale eine andere ontologische Struktur aufweist, sowie die Analysemöglichkeiten geisteswissenschaftlicher Forschungsdaten im Digitalen stark erweitert und formalisierbarer sind, müssen letztendlich auch die Geschichtswissenschaften und mit ihnen die Methode der Quellenkritik überarbeitet bzw. weiterentwickelt werden, wobei die digitale Transformation und Repräsentation von Quellen mit den damit einhergehenden Grenzen und Möglichkeiten adäquat berücksichtigt werden müssen. In jüngster Zeit wurden schon einige gewinnbringende Ansätze zu einer digitalen Quellenkritik geliefert, doch die Thematik ist noch längst nicht erschöpfend thematisiert worden und es bedarf neben weiteren theoretischen und praktischen Betrachtungsweisen auch einer zu verstetigenden (inter-)disziplinären Diskussion, nicht nur um die verstreuten Ansätze zu bündeln, sondern auch, um auf die sich stetig wandelnden Technologien reagieren zu können. 

Hieran schließt die dreiteiligte Workshopserie (erster Termin in der ersten vDHd-Konferenzwoche am 23.03.21, zweiter Termin in der Phase der Zwischenevents am 13.08.21, dritter Termin in der zweiten vDHd-Konferenzwoche am 17.09.21) zu Erarbeitung eines living handbooks als Handreichung zur Theorie und Praxis digitaler Quellenkritik an. Das Sekundärziel ist die Etablierung einer verstetigenden Struktur, z.B. in Form einer Arbeitsgruppe oder eines Arbeitskreises. Die Workshops sind in erster Linie praktisch orientiert und umfassen neben Book-Sprints und Diskussionsrunden aber auch eine Podiumsdiskussion mit Expert:innen zum aktuellen Stand der digitalen Quellenkritik. Das zweite Workshopevent hat das Format eines virtuellen BarCamps und konzentriert sich auf theoretische Aspekte des Themenkomplexes digitale Quellenkritik. Die Workshopserie richtet sich an alle, die sich für digitale Quellenkritik interessieren, unabhängig von institutionellen Affiliationen und Vorwissen. Interessierte können an beliebigen und beliebig vielen der drei Veranstaltungen teilnehmen. Die Dokumentation der Diskussionen und ihrer Ergebnisse erfolgt über Etherpads. Sie und auch das living handbook selbst werden nach der Veranstaltung open access publiziert.

Anmeldung:

Die Anmeldung für den Workshop I am 23.03.2021, 13-16 Uhr finden Sie unter: https://www.eventbrite.com/e/digitale-quellenkritik-tickets-138771341819

Links:

Termine:

  • Dienstag, 23.03.2021, 13-16 Uhr
  • Freitag, 13.08.2021, 9-12.30 Uhr
  • Freitag, 17.09.2021, 9-12 Uhr

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